Alljährlich liegt der Säugling wieder in seiner Krippe, zwischen Ochs‘ und Schaf im Stall zu Bethlehem – ganz so, wie es das Lukasevangelium nahelegt. Nur laufen und sprechen lernt Jesus in den kanonischen Schriften des Neuen Testaments seltsamerweise nie, hat (fast) keine Kindheit und keine Jugend, taucht erst als erwachsener Mann im Gewand des Wanderpredigers wieder auf. Bemerkenswert ist diese Aussparung, weil sie (in ahnender Voraussicht?) einen Zugang zu Jesu Biographie vernagelt, der aus heutiger Perspektive naheliegend wäre – den psychologischen. Weiterlesen